01. Februar 2024
Der Februar ist der perfekte Monat, um Ihre Hecken, Sträucher, Ziergehölze und Obstbäume zu schneiden. Ein ordentlicher Schnitt bereitet auf die kommende Saison vor und fördert nicht nur das gesunde Wachstum Ihrer Pflanzen, sondern sorgt auch für eine ansprechende Form.
Liguster, Buchsbaum oder Hainbuche sollten vor dem Austrieb zurückgeschnitten werden, damit sie im Frühling mit neuen Trieben und frischem Grün erfreuen können. Dieser Schnitt kann bereits Anfang Februar durchgeführt werden.
Blütenhecken wie Forsythien, Weigelien oder Duftschneeball werden in der Regel nicht stark beschnitten, sondern nur gelegentlich ausgelichtet. Sollte ein starker Rückschnitt erforderlich sein, ist es ratsam, damit bis nach der Blüte zu warten.
Für immergrüne Formhecken ist Ende Februar ein geeigneter Zeitpunkt für die Planung der Gartenarbeit. Es ist jedoch unbedingt ratsam zu überprüfen, ob sich bereits Vögel in der Hecke niedergelassen haben, bevor man zur Heckenschere greift.
Obstbäume schneiden Sie bis Ende Februar an frostfreien Tagen. Die offenen Wunden können sich sonst bei starken Frösten verschlimmern und Schäden am Holz verursachen. Wer zu spät schneidet, riskiert, daß der Baum nicht mehr austreibt und nur wenig Früchte trägt. AUSNAHME: Pfirsichbäume schneidet man im April oder Mai, weil dort auf die Blütenknospen geachtet werden muss. Süßkirschen werden im Sommer gleich nach der Kirschernte zurückgeschnitten.
Von wegen Winterzeit ist Ruhezeit: Im Obstgarten gilt es jetzt, Bäume zu schneiden, damit Sie später im Jahr viele Früchte pflücken können. Mit dem richtigen Werkzeug und einigen einfachen Kniffen gelingt das leicht.
Für mehr Vitalität: Pflege- und Erhaltungsschnitt
Der Erhaltungsschnitt bremst zu starken Wuchs. Bei Rundkronen schneiden Sie nur alle zwei bis drei Jahre, damit bleibt die Vitalität der Gerüst- und Fruchttriebe erhalten.
Schneiden Sie alle kranken und toten Äste weg. Dann entfernen Sie alle nach innen wachsenden Triebe, sowie die unverzweigten, senkrecht nach oben wachsenden Wasserschosse.
Bei sich kreuzenden Ästen entfernen Sie einen – immer den, der steiler nach oben oder nach innen wächst. Der zentrale Stamm und die Stammverlängerung bleiben unberührt, Sie entfernen allerdings die Konkurrenztriebe. Entfernen Sie zu dicht stehende, flach wachsende und schwache Seitentriebe. Ältere Fruchttriebe schneiden Sie zugunsten eines weiter innen am Ast wachsenden, zweijährigen Triebes zurück, der bereits Knospen trägt und nach oben und außen wächst.
Das kann weg!
Damit der Baum genug Licht und Luft bekommt, schneiden Sie alle Triebe, die sich kreuzen oder parallel wachsen, bis auf einen Trieb ab.
Schneiden Sie Triebe ab, die zu nah am Leittrieb stehen oder in die Mitte wachsen.
Auch abgestorbene, tiefsitzende oder kranke Äste schneiden Sie ab.
Werkzeuge für den Schnitt
Die wichtigsten Hilfsmittel sind eine kleine und eine große Astschere sowie eine Handbaumsäge. Dank Teleskopverlängerungen sind Leitern auch verzichtbar:
Astschere: Kaufen Sie sich eine hochwertige Schere, die gut in der Hand liegt, Billigmodelle haben sich in der Praxis nicht bewährt. Die Schere nutzen Sie im Garten fast täglich, denn sie eignet sich neben dem Baumschnitt für viele andere Schnittarbeiten.
Baumschere: Diese Scheren sind unverzichtbare Helfer beim Schnitt von Gehölzen, denn die langen Griffe sorgen für eine gute Hebelwirkung und erleichtern das Arbeiten ungemein. Wählen Sie auch hier ein hochwertiges Produkt mit Metallteilen aus Edelstahl.
Säge: Für dicke Äste benutzen Sie zum Beispiel die Bügelsäge. Manche Modelle haben einen verlängerbaren Griff, sodass Sie leichter an weiter oben wachsende Äste kommen. Klappsägen sind handliche Helfer, eignen sich vor allem für das Arbeiten in der Baumkrone, da sie leicht zu handhaben sind.
Scharfe Klinge, guter Schnitt
Nur eine Schere mit richtig geschliffener Klinge macht einen glatten, sauberen Schnitt möglich. Eine stumpfe Klinge quetscht das Holz und die Rinde franst aus. Die Wunde verheilt dadurch schlecht. Schleifen Sie Ihre Schere regelmäßig.
So geht es richtig: Der Schnitt über dem Auge
Benutzen Sie eine scharfe Astschere. Mit dem Schnitt „auf Augen“ leiten Sie den Trieb gezielt in eine bestimmte Richtung, dorthin, wohin das verbleibende Auge zeigt. Wenn Sie knapp über einer nach außen zeigenden Knospe, also weg vom Stamm, schneiden, entwickelt sich der neue Trieb folglich nach außen. Schneiden Sie dagegen über einem Auge, das nach innen zeigt, wächst der Trieb auch nach innen oder nach oben. Solche Triebe setzen allerdings weniger Fruchtholz an, daher vermeiden Sie dies am besten. Schneiden Sie den Trieb leicht
schräg über dem Auge ab. Bleiben Stummel stehen, die dann vertrocknen, kann dieser von Schadpilzen besiedelt werden und den Baum schädigen. Ein zu knapper Schnitt dagegen kann das Auge verletzen, ein Austrieb bleibt aus.
Schnittwunden glätten, richtig versorgen
Die natürliche Wundheilung von Schnittwunden an Gehölzen unterstützen Sie durch den richtigen Schnitt. Achten Sie deshalb darauf, bei größeren Ästen auf den Astring zu schneiden. Beim Abschneiden mit einer Säge bleiben oft zerfaserte Ränder. Schneiden Sie die
Wundränder mit einem scharfen Messer vorsichtig nach. Das fördert den Heilungsprozess und verhindert Infektionen mit Pilzen.
Große Schnittwunden versorgen Sie mit einem Wundverschlussmittel, das Sie nur auf gesundes Holz auftragen sollten. Wurde gut geschnitten, bildet sich bald vom Astring aus ein wulstiges Wundgewebe, das die Schnittstelle überwächst.